Stäbchen

Die ca. 120 Millionen Stäbchen sind für das mesopische und skotopische Dämmerungs- und Nachtsehen verantwortlich und befinden sich wie die Zapfen in der äußeren Körnerschicht der Netzhaut (Retina). Sie sind weitaus lichtempfindlicher als die Zapfen und werden somit bei Helligkeit nicht aktiv. Ihre Dichte nimmt von der Mitte der Netzhaut, dem gelben Fleck (Macula lutea), zu deren Rand hin zu.

Die Stäbchen von Menschen enthalten im Gegensatz zu den Zapfen viel Rhodopsin, das wegen seiner Farbe auch Sehpurpur genannt wird. Rhodopsin hat sein Absorptionsmaximum (von lat. ‚absorbere‘ – verschlucken) bei Licht mit einer Wellenlänge von 500 Nanometer, das als blaugrünes Licht wahrgenommen wird. Ein Nanometer (1 nm) ist der ein Millionstel Teil eines Millimeters. Man bezeichnet dies auch als monochromatisches (von gr. ‚mono-chromos‘ – einfarbig) Sehen. Stäbchen können keine Farben unterscheiden, weil es im Gegensatz zu den Zapfen nur einen Typ von Stäbchen gibt, der nur ein Absorptionsmaximum in einem bestimmten Wellenlängenbereich aufweist.

Das räumliche Sehen in der Nacht ist beim Menschen nicht besonders gut ausgebildet. Der Grund liegt in der Häufigkeit der Verschaltung zwischen Stäbchen und Ganglienzellen, also dem 3. Neuron der Retina: Viele Stäbchen leiten ihre elektrischen Impulse an eine Ganglienzelle weiter. Somit kann kein differenziertes Bild des wahrgenommenen Gegenstandes entstehen.