Hornhaut

Die Hornhaut (Cornea) ist im vorderen Augenabschnitt ein Bestandteil der äußeren Augenhaut (Tunica externa bulbi). Sie ist das erste Gewebe, das die in das Auge einfallenden Lichtstrahlen durchqueren müssen. Die Cornea wird mit Tränenflüssigkeit benetzt und ist Bestandteil des visuellen Systems, zu dessen Brechkraft sie maßgeblich beiträgt.
Sie ist mit ihrem Rand keilförmig in die Lederhaut (Sclera) eingesetzt. Es entsteht somit eine Überlappungszone von ca. 1mm Breite. Bis zu dieser Zone reicht auch der Teil der Bindehaut, der die Cornea überzieht. Der aus Horn-, Leder- und Bindehaut bestehende Rand wird als Limbus bezeichnet.

Die Cornea hat folgende Eigenschaften: Sie ist nach außen gewölbt, besteht aus mehreren Schichten und ist im Zentrum dünner als am Rand. Aufgrund der nach außen zunehmenden Dicke wirkt die Hornhaut wie eine Zerstreuungs- bzw. Konkavlinse. Das einfallende Licht wird sowohl durch die Grenzschicht Luft-Hornhaut als auch durch die enorme Wölbung der Cornea stark gebrochen (43 dpt). Ihr Anteil an der Gesamtbrechkraft des Auges (ca. 62 dpt) beträgt damit ca. 70%.

Die äußere Schicht der Hornhaut, das Hornhautepithel, schützt sie und hält Keime fern. Das sich anschließende und wesentliche dicke Hornhautstroma besteht aus parallel angeordneten Schichten von kollagenen Fasern (lange Proteinketten). Diese regelmäßig angeordnete und zugfeste Gitterstruktur ist hauptsächlich für die Lichtdurchlässigkeit der Cornea verantwortlich. Das innere und sehr dünne Hornhautendothel dichtet das Stroma gegen das Wasser der vorderen Augenkammer ab. Es arbeitet wie eine Pumpe: In das Stroma eingedrungene Flüssigkeit wird wieder in die vordere Kammer zurückgepumpt. Sinkt die Dichte der nicht regenerierbaren Zellen im Endothel, z.B. durch eine Verletzung, unter 800 pro mm², dringt immer mehr Wasser ein und die Hornhaut verliert ihre Transparenz.